Torf ist eine schützenswerte Ressource.

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Torf und die Umwelt

Torf ist eine sehr wertvolle und seltene Ressource. Für den Abbau von Torf werden Moore trockengelegt. Dies hat nicht nur eine Auswirkung auf die Umwelt, sondern auch auf die Biodiversität. In diesem Beitrag werden die wichtigsten Fakten über Torf erklärt, die Auswirkungen des Abbaus von Torf erläutert und Alternativen zum Torf gezeigt.

Was ist Torf und wie entsteht er?

Torf ist eine organische Ablagerung in Mooren. Pro Jahr wird ein Millimeter davon gebildet. Dies ist im Vergleich zur Bodenbildung, welche einen Millimeter Fortschritt in mehreren hundert Jahren macht, schnell. Es soll jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass Moore extrem bedroht sind und in 1’000 Jahren ein Meter Torf entsteht. Deshalb sind seit 1987 Moore, mit Hilfe der Rothenthurmer-Initiative, in der Schweiz geschützt.

In Mooren herrschen extreme Bedingungen. Im Boden staut sich Wasser, das heisst, die Pflanzenwurzeln sterben aufgrund des mangelnden Sauerstoffs ab. Zudem herrscht aufgrund des gestauten Wassers ein saures Milieu mit einem pH- Wert von 3,4 bis 3,7. Nur wenige spezialisierte Pflanzen können unter solchen Bedingungen gedeihen, dazu gehören vor allem Torfmoose. Unter diesen Bedingungen entsteht aus den unvollständig zersetzten Pflanzengeweben Torf. Je nach Vegetation, Nährstoffgehalt des Wassers und Torfbeschaffenheit unterscheidet man Hoch-, Flach- und Übergangsmoore.

Abbau von Torf

Im 18. Jahrhundert wurde Torf als erstes abgebaut. Durch den erhöhten Siedlungsdruck und Landwirtschaft wurden Moore drainiert, der dadurch freigelegte Torf wurde für die lokale Verwendung gebraucht. Torf ersetzte immer mehr die Holzkohle, um den erhöhten Bedarf und die Teuerung der Holzkohle zu strecken. Jedoch hatte dies einen Nachteil: Da die Torfasche lange nachglüht, kam es vermehrt zu Bränden.

Nicht nur sollte Torf als Heizmaterial verwendet werden, sondern auch als Kultursubstrat. Im Kultursubstrat wird hauptsächlich die wasserspeichernde Funktion von Torf verwendet. Anschliessend wird er mit Kalk neutralisiert und mit Hilfe von Nährsalzen und Sand aufgebessert.

Die saure Eigenschaft von Torf wird nur verwendet, damit zum Beispiel Rhododendren in Moorbeeten gedeihen können.

Es wird extrem viel Torf in Gärten ausgebracht, wenn jedoch der Torf nicht neutralisiert wird und nicht gedüngt wird, hilft dies nur der Bodenbelüftung. Zu viel ausbringen von Torf kann die Bodenqualität sogar verschlechtern, weil Torf extrem nährstoffarm ist und den Boden aufgrund des geringen pH- Wertes versauert.

In den letzten 150 Jahren wurden viele Moore trockengelegt. Heutzutage sind ca. 90% der Moorflächen in der Schweiz durch den massiven Abbau verschwunden. Jedoch trocknen immer noch Moorflächen aufgrund illegaler oder alten Entwässerungsgräben, welche immer noch unterhalten werden, aus. Des Weiteren tragen Nährstoffeinträge aus der Landwirtschaft und Stickstoffeinträge zur Gefährdung von Mooren bei.

Bedeutung von Mooren für Biodiversität und Umwelt

In Torf ist eine grosse Menge Kohlenstoff gebunden. Diese stammt von abgelagertem Pflanzenmaterial, welches nicht komplett zersetzt ist. Wird ein Moor entwässert oder trocknet es natürlich aus, kommt dieser Kohlenstoff mit der Luft in Kontakt. Dadurch werden Zersetzungsprozesse in Gang gesetzt und der Kohlenstoff wird in Form von Kohlenstoffdioxid (CO2) in die Atmosphäre freigesetzt. Das CO2 hat einen direkten Einfluss auf unser Klima. Erstaunlicherweise sind in der Schweiz 48 Millionen Tonnen Kohlenstoff in den noch verbliebenen Mooren gebunden und sie bilden somit einen wichtigen Kohlenstoffspeicher. Mit einer Gesamtfläche von 3% weltweit scheinen Moore nur einen kleinen Teil auszumachen. Jedoch speichern sie 33% des weltweiten Kohlenstoffs, der im Boden vorhanden ist. Dies ist mehr, als in allen Wäldern zusammen.

Durch die speziellen Bedingungen, die in Mooren herrschen, haben sich eine Handvoll Arten darauf spezialisiert, dort zu leben. Wenn die Moore vermehrt abgebaut werden, verschwinden damit auch diese einzigartigen Pflanzen und Tiere.

Alternativen zu Torf

Es gibt viele Alternativen zu Torf, welche günstiger und auch ökologischer sind. Es kann ganz einfach zu Hause mit 40% normaler Gartenerde, 40% Reifkompost und 20% Sand ein gutes Kultursubstrat hergestellt werden, welches bessere Eigenschaften für den Garten hat als Erde mit Torf. Manche der unten aufgelisteten Bodenverbesserer haben die gleichen oder sogar bessere Eigenschaften als Torf.

EigenschaftTorfKompostRindenhumus
LuftkapazitätHochHochHoch
pH- WertNiedrig (sauer)Hoch (basisch)Mittel bis Hoch
NährstoffgehaltSehr geringHochMittel bis Hoch
Biologische AktivitätSehr geringHochHoch
WasserspeicherSehr HochHochSehr Hoch

Torffrei in unserer Gärtnerei

Wir können stolz sagen, dass wir über 90% torffrei produzieren und auf dem Weg sind zu 100% torffrei. Nicht nur bei uns, sondern auch in der ganzen Gärtnerbranche ist der Torfausstieg ein Thema.

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